AN/AZ: Projekt Traumtänzer

Felix BalduinUncategorized

Folgender Artikel ist am 16.04.2018 in der AN/AZ erschienen:

Würselen. Im Flur des Gymnasiums Würselen herrschte dichtes Drängen. Orientalisch-poppige Klänge, die die zahlreichen Schüler anlockten, hallten durch den Gang. Verantwortlich dafür waren „Babylon Tamam“ und Sasan Azodi. Natürlich fand das kleine Konzert nicht ohne Grund statt, die Musiker warben mit der Tänzergruppe „Lawless Crew“ und dem Verein „Türöffner“ für das Projekt „Traumtänzer“.

Jeden Montag ab 16 Uhr laden die Musiker in „Das Forum“ in der Gesamtschule Würselen, gemeinsam soll dort musiziert und getanzt werden. Ein Projekt, das besonders die Integration fördern soll, erklärt Pelin Yigit vom Verein „Türöffner“, der es sich zum Ziel gemacht hat, allen Kindern und Jugendlichen gesellschaftliche und damit auch kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.

Möglich gemacht wird das durch die Kampagne „Ich bin HIER! Willkommen.“ des Paritätischen Gesamtverbandes und dem Bündnis für Bildung aus „Türöffner“, dem Städtischen Gymnasium Würselen und dem Förderkreis Asyl, vertreten durch Jürgen Hohlfeld, so Yigit, die sich mit ihrer Kollegin Catrin Renzelmann über die große Aufmerksamkeit der Schüler freute.

„Wir wollten den jungen Leuten eine Idee geben, was sie sich unter ‚Traumtänzer‘ vorstellen können“, sagte Renzelmann, die sich auch bei den multikulturellen Musikern und Tänzern bedankte, die regelmäßig montags vor Ort sind. Das Gymnasium hat bereits zwei internationale Klassen, zudem finden sich auch an der Realschule zahlreiche Schüler mit Migrationshintergrund. Eine perfekte Umgebung also für das „interkulturelle Projekt“, erklärte Direktorin Lydia Becker-Jax, die sich bereits auf viele Teilnehmer freute. Das gelte aber nicht nur für Schüler des Gymnasiums – die Einladung gelte selbstverständlich für alle (Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen), die Spaß an Tanzen und Musik mitbringen.

Auch die erste Einladung hatte sie schon für die neugegründete Kooperation dabei: Bei der Projektwoche der Schule vor den Sommerferien werden die „Traumtänzer“ wieder aufspielen können, dann mit Unterstützung der teilnehmenden Jugendlichen.

„Wir können viele orientalische Sachen spielen, das Repertoire geht aber von Rap über Pop bis hin zu Sachen aus der eigenen Kultur“, ergänzte der studierte Jazz-Musiker Azodi. Was gespielt werde, entscheiden die Teilnehmer selbst. Auch Hilfe beim Instrumentelernen oder Komponieren soll es für die Jugendlichen geben. Der interdisziplinäre Gedanke sei wichtig, betonte Azodi.

Die Tänzer der „Lawless Crew“ – Chakir Hanni, Serro Yilmaz und Demu Yilmaz – bewegen sich dann zur Musik und geben Tipps zu Bewegungsabläufen.

„Es soll ein Forum geschaffen werden, indem sich Einheimische und Hinzugezogene wohlfühlen, gerade junge Geflüchtete wollen wir erreichen“, stellte Yigit klar, die den Musikern und Tänzern eine Vorbildfunktion übertragen will. Zudem sollen auch Sozialpädagogen stets anwesend sein, um den Kindern und Jugendlichen eine sichere Umgebung zum Spaßhaben zu ermöglichen. Erstmal bis zum Ende des Jahres – eine Verlängerung sei aber keinesfalls ausgeschlossen. Nach dem Konzert meldeten jedenfalls schon zahlreiche Schüler Interesse an der Teilnahme an. Vielleicht wird es ziemlich voll in der Gesamtschule, wenn die jungen Musiker spielen.